Carl Orff - seine Lebenswerke
geboren 10. Juli 1895 in München; gestorben 29. März 1982 in München
Er erhielt ab 1900 Klavier-, Cello- und Orgelunterricht. In diesem Jahr erschien auch seine erste Komposition. Carl Orff studierte von 1913 bis 1914 an der Akademie für Tonkunst in München und betätigte sich als Komponist von Liedern für Gesang und Klavier. So entstanden 1911 Lieder zu Texten der romantischen deutschen Dichter Hölderlin, Heine und anderen. Neben seinen Kompositionen widmete er sich der Musikpädagogik. Nach kurzem Kriegsdienst (1914) war er bis 1919 Kapellmeister in München, Mannheim und Darmstadt. Carl Orff studierte 1921 und 1922 in München bei Heinrich Kaminski. 1924 gründete er mit Dorothee Günther die Güntherschule für Gymnastik, Rhythmik und künstlerischen Tanz. Hier schuf er das nach ihm benannte Orff-Schulwerk (1930 bis 1935). Er leitete hier die tänzerische Musikerziehung. Für die Olympischen Spiele von Berlin komponierte er den Kinderreigen. Das wiederholte er auch bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München. Hier komponierte er den Gruß der Jugend. Mit Gunild Keetman gab er von 1950 bis 1954 fünf Bände Musik für Kinder heraus (Neufassung des Orff-Schulwerks). Die Kinder sollten durch eine musische Erziehung auch zu sich selbst finden. So werden seine Lehren auch in der Heilpädagogik bis heute eingesetzt.
Sein bekanntestes Werk wurden die Carmina Burana, ein Musikstück, das Lieder aus einer mittelalterlichen Handschrift neu vertonte. Bei vielen anderen Werken griff er auf literarische Vorlagen (insbesondere von Aischylos, Catull, Friedrich Hölderlin und den Brüdern Grimm) zurück.
Im oberbayerischen Dießen am Ammersee (Landkreis Landsberg am Lech) wo er im Ortsteil Sankt Georgen ab 1955 lebte, erinnert das Carl-Orff-Museum an ihn. Von 1954-59 war er mit der deutschen Schriftstellerin und Pädagogin Luise Rinser verheiratet. Carl Orff ist Ehrenbürger der Stadt München.
Die wichtigsten Werke von Carl Orff
Bühnenwerke
Der Mond, ein kleines Welttheater (1939), Die Kluge (1943), Ein Sommernachtstraum (1952, endgültige Fassung 1962), Die Bernauerin (1947), Astutuli, eine bairische Komödie (1953), Comoedia de Christi Resurrectione (1956), Carmina Burana (1937), Catulli Carmina (1943), Trionfo di Afrodite (1953), Ludus de nato Infante mirificus (1961), De temporum fine comoedia, Vigilia (1973)
Bairisches Welttheater
Osterspiel
Weihnachtsspiel
Antike
Antigone (1949), Oedipus der Tyrann (1959), Prometheus (1968)
Orff-Schulwerk